Was ist das Kitesurfen und wie unterscheidet es sich von anderen Wassersportarten ?
Ende der 70er Jahre erfand der französische Waterman und Abenteurer Arnaud de Rosnay das Parafoil, eine Art Lenkdrachen, der ihn auf einem sehr großen Brett sitzend hinter sich herzog. Diese Revolution in der Welt des Surfens brachte auch andere auf Ideen… aber es sollte noch viele Jahre dauern, bis das Kitesurfen in der breiten Öffentlichkeit bekannt wurde. Ende der 90er Jahre wurde die neue Sportart immer bekannter und verbreitete sich schnell bis nach Hawaii, vor allem dank Wellenreit- und Windsurfprofis wie Laird Hamilton und Emmanuel Bertin, die die Kites testeten, die von den Brüdern Legaignoux entwickelt worden waren. Im Jahr 1998 entwickelte Raphaël Salles, inspiriert von all diesem Know-how, das Kitesurfen weiter. Er verkleinerte die Fläche des Boards und erfand das Kiteboard. Aufgrund der Zusammenarbeit vieler Wassersportprofis wurde eine neue Wassersportart geboren: ein simpler, aufblasbarer Schirm, der durch Leinen mit einer Bar verbunden ist…plus Board, um sich darauf ziehen zu lassen. Ab Anfang der Jahre 2000 erschien das Kitesurfen dann an immer mehr Stränden und wurde richtig populär.
Viele Windsurfer waren in den ersten Jahren des Kitesurfens skeptisch, denn das Windsurfen hatte zu diesem Zeitpunkt seinen Höhepunkt erreicht. Dennoch versuchen sich viele Neulinge in der Welt des Wassersports an der Magie des Kitesurfens, das einfacher und schneller zu erlernen ist als das Windsurfen, aber auch gefährlicher ist, sobald der Wind stärker wird. Viele Windsurfer sagen, dass es sich beim Kitesurfen um eine komplett andere Sportart handelt, da das Kitesurfen im Vergleich zum Windsurfen mehr ein “Luft”sport, physisch weniger fordernd und das Gleiterlebnis ein anderes ist.
Das Kitesurfen erfordert sowohl am Strand als auch auf dem Wasser mehr Platz, und man braucht im Gegensatz zum Wingfoilen und Windsurfen oft Hilfe beim Starten. Man ist also etwas weniger unabhängig. Aber man kann es bei jedem Wetter und dank der Kitefoils sogar bereits mit weniger als 10 Knoten ausüben.
Das Aussuchen des ersten Kitesurf-Materials
Die Auswahl des Kitesurfmaterials ist essentiell wichtig für einen guten Einstieg, schnelle Lernerfolge und die ersten Fortschritte. Wähle ein breites und langes Twin-Tip-Board, also ein Board mit einer rechteckigen Form, an dem das Vorder- und Hinterteil gleich aussieht und das 2 symmetrische Finnen auf jeder Seite (insgesamt 4) unter dem Board (Unterwasserschiff) hat.
Die Grösse und Form des Kites sind ebenfalls eine entscheidende Wahl. Zum Lernen sollte der Kite Eurem Gewicht und Eurer Grösse entsprechen und idR zwischen 8 und 12 m² gross sein, um zunächst bei Windstärken zwischen 15 und 20 Knoten einsetzbar zu sein. Bezüglich der Form sind Kites mit einem Deltashape besser als ein C-Shape, da sie stabiler, weniger leistungsstark und leichter zu starten sind.
Ausserdem braucht Ihr natürlich eine Bar und Lines, ein Hüfttrapez, einen Neoprenanzug sowie -Schuhe, eine Auftriebsweste und einen Helm.
Die besten Spots für einen sicheren Einstieg ins Kitesurfen
Was die Wasserbedingungen betrifft, solltet Ihr Euch zum Kitesurfen-Lernen einen grossen, breiten Sandstrand aussuchen, der keine Felsen, Steine oder andere Hindernisse hat. Erkundigt Euch auch nach den Strömungsverhältnissen, insbesondere bei Leichtwind und wo der Wind üblicherweise im Laufe des Tages langsam abnimmt. Flachwasser oder leichtes Kabbelwasser ist natürlich ideal für die ersten Schläge auf dem Kiteboard. Unsere Center in Lassarga, Dakhla White Dune, Essaouira, Fuerteventura, Sal, Golf de Rosas, Tarifa oder auch Cabarete, Safaga oder Mauritius warten auf Euch.
Einige Spots bieten Euch ein Stehrevier, wo das Wasser bis weit draussen nur stehtief ist, was Euch die Sicherheit bietet, beim Lernen des Kitesurfens Boden unter den Füssen zu haben. Das wichtigste ist es aber, eine sehr gute Kitekontrolle am Strand zu erwerben, bevor Ihr mit dem Board auf’s Wasser geht.
Im Sommer gibt es an vielen Spots für die Sicherheit aller gekennzeichnete Kitesurf-Zonen, die immer respektiert werden sollten !
Wieviel Zeit braucht man durchschnittlich zum Erlernen der Grundkenntnisse im Kitesurfen ?
Einige Kiter brauchen nicht lange, um selbständig zu werden (d.H. Höhelaufen können, ohne den Kite zu droppen), aber andere brauchen dafür länger. Wenn Ihr den Anleitungen Eures Kitelehrers folgt, keine Lernetappen auslasst und Euch nicht überschätzt, entwickelt Ihr Euch schnell in die richtige Richtung. Der Fortschritt kommt Schritt für Schritt mit regelmässiger Übung und unter Beachtung der Wind- und Wasserbedingungen und des Spots im allgemeinen.
Die Talentiertesten schaffen es in mehr oder weniger 12 Stunden Kurs (Privat oder Semi-Privat), einigermassen selbständig zu sein. Aber Achtung: nach einem Anfängerkurs selbständig zu sein, bedeutet nicht, bereits ein erfahrener Kitesurfer zu sein. Der Durchschnitt liegt bei ca. 20 Stunden oder manchmal mehr, um richtig ins Kitesurfen einzusteigen. Das bedeutet dann, dass Ihr starten, Höhelaufen und zum Ausgangspunkt zurückkehren könnt, ohne den Kite zu oft zu droppen und unter Beachtung aller Sicherheitsregeln, ohne Euch selbst oder andere zu gefährden.
Das Kitesurfen ist heutezutage unter der Voraussetzung einer Initiierung durch eine professionelle Wassersportschule oder einen erfahrenen Kitesurfer ein für die breite Öffentlichkeit zugänglicher Wassersport.
Häufigste Anfängerfehler im Kitesurfen
Der häufigste Fehler, den Anfänger beim Kitesurfen machen, ist es, die Windstärke und -richtung falsch einzuschätzen. Die richtige Stärke und Richtung sind essentiell, damit der Kite stabil in der Luft liegt und er sicher zu kontrollieren ist. Eine sichere Kitekontrolle ist die Voraussetzung für Erfolg auf dem Wasser, zuerst ohne Kiteboard (bodydrag) und dann mit dem Kiteboard für die ersten Wasserstarts und Rides.
Anpowern (Anziehen der Bar) und Depowern (Wegschieben der Bar) sind zwei Grundbegriffe des Kitesurfens, um die Power (den Zug) des Kites zu regulieren, damit er weder zu stark nach vorne zieht oder beim Wasserstart zu wenig Power/Zug zum Aufsteigen hat.
Fahrt nicht so weit auf das Meer hinaus, wenn Ihr den Vorwindkurs nicht beherrscht. Als Anfänger treibt man anfangs ab und schafft es nicht, allein zurück zum Ausgangspunkt zu kommen.
Erkundigt Euch grundsätzlich immer nach den Wind- und Wasser-Bedingungen vor dem Kitesurfen und geht kein Risiko ein. Kitesurfen ist in erster Linie das Spielen mit den Elementen der Natur und ein Riesenspass und sollte unter keinen Umständen in Stress ausarten.
Sicherheit beim Kitesurfen
Das Kitesurfen erfordert viel Wachsamkeit, insbesondere, wenn man damit anfängt. Am besten informiert Ihr immer jemanden am Strand, bevor Ihr auf’s Wasser geht, wielange Ihr ungefähr kitesurfen wollt, man kann nie wissen…
Eine weitere Sicherheitsregel beim Kitesurfen ist das eingehende Studieren der Wetterbedingungen und des Spots (an Land sowie auf dem Wasser) als Vorbereitung. Die Windstärke und die Windrichtung können sich immer im Laufe des Tages oder sogar während einer Session drastisch verändern.
Nehmt Euch Zeit für die Auswahl Eures Material, insbesondere der Kitegrösse, die an Eure Könnerstufe, Euer Gewicht sowie die momentanen Wetterbedingungen angepasst sein sollte. Diese Sicherheitsregel ist essentiell wichtig, um keine bösen Überraschungen zu erleben, sobald der Kite in der Luft ist und Ihr ready seid, auf’s Wasser zu gehen.
Zuletzt müsst Ihr vor dem Starten darauf achten, dass keine Menschen oder irgendwelche Hindernisse in Eurer unmittelbaren Nähe sind, wie z.B.Spaziergänger, spielende Kinder, Bäume, Äste, Schranken, Felsen oder Steine etc.
Kitesurfen : Preis einer Anfängerausrüstung
Das Kitesurfen setzt eine finanzielle Investition voraus, insbesondere wenn Ihr komplette Anfänger seid und noch kein eigenes Material besitzt. Es ist daher empfehlenswert, einen oder mehrere Kurse im Kitesurfen zu belegen, bevor Ihr Euch eigenes Material kauft, um sicherzugehen, dass Euch das Kitesurfen soviel Spass macht, dass sich die Investition für eigenes Material lohnt. Zusätzlich zu dem Kiteboard, dem Kiteschirm, der Bar und den Lines braucht Ihr ausserdem einen Neoprenanzug und Schuhe, einen Helm und eine Impaktweste. Viele Surfshops bieten komplette Anfängerpakete mit Spezialpreisen an, die günstiger sind als jedes Teil einzeln zu kaufen. Da es das Kitesurfen bereits seit 20 Jahren gibt, existiert auch ein Second-Hand-Markt, auf dem Ihr zum Einsteigen in das Abenteuer Kitesurfen super Schnäppchen machen könnt. So könnt Ihr Euer Budget erheblich reduzieren und oftmals sind die Sachen vom Vorbesitzer auch nur geringfügig gebraucht. Kontrolliert das gebrauchte Material, das Ihr erwerben wollt, aber auf jeden Fall auf etwaige Schäden.
Das Grundbudget für ein Anfänger-Set-up im Kitesurfen (Board+Kite+Bar+Lines) liegt um die 1.500 € für ein neues Komplettpaket. Es kann aber auch bis zu 2.500 € kosten. Bedenkt dabei, dass Ihr bald auch einen zweiten Kiteschirm mit einer anderen Grösse benötigen werdet, um einen grösseren Windbereich abdecken zu können.
Was die Accessoires betrifft, die Euer Kitematerial vervollständigen, wählt einen qualitativ hochwertigen Neoprenanzug aus, je nach der Wassertemperatur des Spots, an dem Ihr meistens kiten wollt, sowie einen Helm und eine Weste. Für diese Sicherheits-Accessoires müsst Ihr um die 500€ investieren.
Braucht man einen Kurs zum Einsteigen ins Kitesurfen ?
Um das Kitesurfen zu lernen, ist ein Kurs unumgänglich. Dabei steht es jedem frei, diesen an einer Kitesurfschule zu belegen oder mit befreundeten, erfahrenen Kitesurfern zu machen.
Beim Kitesurfen geht es gleichermassen um den Respekt sich selbst und anderen gegenüber als auch um ein angepasstes Verhalten am Strand und auf dem Wasser. Der Vorteil eines Anfängerkurses mit einem diplomierten Lehrer ist, dass dieser Euch auch Vorfahrts- sowie Sicherheitsregeln beibringt, was Teil Eurer Ausbildung ist. Die ION CLUB Center bieten Euch an den besten Kitesurfspots der Erde unterschiedliche Kursprogramme an. Ihr lernt im Rahmen Eures Kurses alle Kitetechniken nach Eurem individuellen Lernrhythmus und ohne dabei wichtige Etappen auszulassen. Euer Kitelehrer passt das Schulmaterial den Wetterbedingungen sowie Eurer Körperstatur an, damit Ihr Euch in Ruhe und mit Vertrauen im Kitesport entwickeln könnt.
Ein Unfall kann jederzeit passieren, egal ob du am Strand oder auf dem Wasser bist, wenn du deine Ausrüstung nicht kennst und/oder die Natur unterschätzt. Deshalb ist ein Kitekurs in einer anerkannten Kitesurfschule Deine Absicherung, ein erfolgreicher Kitesurfer oder eine erfolgreiche Kitesurferin zu werden!
Wie kann man das Wetter und die Windverhältnisse beim Kitesurfen vorhersagen?
Es ist heute supereinfach, Wind- und Wasserbedingungen mit Apps und Webseiten zu checken, die immer auf dem neuesten Stand sind. Es gibt auch sogar bereits Webcams, die Euch ein sekundengenaues Bild des ausgewählten Spots mit Windstärke und -richtung live übertragen. Das sind natürlich Momentaufnahmen und die Bedingungen können sich im Laufe einer Stunde bereits verändert haben. Die bekanntesten Seiten sind Winds up, Windguru, Windy und Windfinder.
Ihr könnt die Wetterbedingungen aber auch auf allen Seiten unserer Center finden. Sobald der Wind eine Stärke von 15 Knoten erreicht hat, habt Ihr ideale Windbedingungen zum Kitesurfen-Lernen. Vernachlässigt nicht die Windrichtung, die entweder sideshore (rechtwinklig zum Strand) oder leicht auflandig (side-onshore) vom Meer sein sollte, damit Ihr immer an den Strand zurückgelangen könnt. Geht als Anfänger niemals bei ablandigem Wind (offshore) auf’s Wasser, da Ihr mit dieser Windrichtung aus eigener Kraft nicht wieder ans Ufer kommt.
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